Punkten mit professioneller Hygiene-Schulung
In Freiburg trafen sich vom 24.11-26.11.2014 Fachleute aus dem Gesundheitsbereich zum Freiburger Infektiologie- und Hygienekongress des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene. Am Rand des Kongresses wurde auch das neue Angebot an Online-Kursen zur Hygiene-Schulung für Ärztinnen, Ärzte und Pflegende auf rissip vorgestellt.
Mit knapp 30 Vorträgen wurde den Teilnehmenden ein breiter Querschnitt durch aktuelle Themen aus den Gebieten der Krankenhaushygiene und Infektiologie geboten.
Ein Schwerpunkt der Veranstaltung mit Referentinnen und Referenten aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Holland betraf den Umgang mit Ausbruchsgeschehen. So berichtete Peter Leonards über Erfahrungen aus der Sicht des Personals und der Patientinnen und Patienten bei einem Serratien-Kolonisationsausbruch in der Neonatologie am Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier. „Ein derartiges Ausbruchsgeschehen stellt eine besondere psychologische Belastung für das gesamte Personal und die Eltern dar“ führte Leonards aus und hob die Bedeutung der internen und externen Kommunikation hervor. In einer Fragebogenaktion will man nun den Langfristfolgen der psychologischen Belastung weiter nachgehen.
Multiresistente Erreger
Ein weiterer Schwerpunkt bildete das Thema Multiresistente Erreger (MRE), welche nicht an Aktualität verloren haben. Sie bilden, so Wolfgang Gärtner, Ärztlicher Leiter der BZH-Akademie, „ ein beherrschendes Thema in der täglichen krankenhaushygienischen Arbeit“. So sprach Professor Andreas Voss vom Canisius-Wilhelma Ziekenhuis Nijmegen über Multiresistente Erreger in der Altenpflege und Agnés Vincent von ARLIN Rhone-Alpes CCLIN Sud-Est über den Umgang mit multiresistenten Erregern MRE im Senioren-Setting im Departement Rhone Alpes. PD Dr. Sebastian Schulz-Stübner stellte die Umsetzung der neuen KRINKO-Empfehlung zum Umgang mit MRSA in die Praxis vor.
Verunsicherung durch Ebola
Das Thema Ebola wurde kurzfristig in das Kongressprogramm aufgenommen, denn, gemäss Professorin Barbara Gärtner, Leiterin Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum des Saarlandes, sorgten die Meldungen aus Westafrika in den Krankenhäusern für Verunsicherung, obwohl die meisten vermeintlichen Verdachtsfälle in Deutschland schon durch einen Blick auf die Landkarte nach Erhebung der Krankengeschichte sicher auszuräumen wären.
Gezielte Hygiene-Schulung
Nicht sehr überraschend ist die Erkenntnis, dass das Wissen um Hygienische Massnahmen nur eine Wirkung erzielt, wenn durch gezielte Schulungsmassnahmen das Verhalten von Mitarbeitenden beeinflusst wird, damit sich diese im Alltag kompetent verhalten. Ein entsprechendes Fallbeispiel in Zusammenhang mit einer Tuberkuloseinfektion, zeigte welche Probleme an den Schnittstellen zwischen Krankenhäusern, öffentlichem Gesundheitsdienst und anderen Institutionen auftreten können.
Die Online-Hygienekurse des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene sind nun auch auf rissip für Einzelpersonen, Arztpraxen und kleine Spitäler verfügbar.
Die Kurse sind von der Registrierung beruflich Pflegender (RbP GmbH) und von der Ärztekammer mit je einem CME-Punkt ausgewiesen. Sie sind deshalb besonders für Ärztinnen und Ärzte geeignet, aber auch für Pflegepersonal, welches sich besonders für Fragen der Hygiene und Infektionsprävention interessiert.
Das BZH werde immer wieder mit Anfragen von Einzelpersonen und kleinen Institutionen konfrontiert, die sich in Hygienefragen fortbilden wollen, so Geschäftsführer Dirk Welsch. „Diese haben nun eine einfache und effiziente Möglichkeit die BZH-Online-Kurse auf rissip einzeln zu bestellen und zu absolvieren.“