Neue Lernwerkzeuge: Lernen mit Kleidern und Lern-Implantaten
Eine neue Generation von Lernwerkzeugen dringt auf den Markt. Sie werden keine Randerscheinung bleiben sondern von den Rändern ins Zentrum der Online-Schulungsmethoden vordringen. Das Lern-Implantat steht vor der Türe.
Die Elemente des Lernökosystems nach Schaerli unterscheidt zwischen stationären, tragbaren und implantierten Lernwerkzeugen.[/caption]ttp://rissip.ch/blog/wp-content/uploads/2014/07/oekosystem_Hart.jpg“>
Das prominenteste Exemplar eines Lernwerkzeugs unter den neuen Lern-Kleidungsstücken ist die Google-Brille, welche es erlaubt Informationen aus dem Netz mit der Realität in der Umgebung zu kombinieren und so noch effektiver zu handeln. Denn die Umwelt, mit welcher ich konfrontiert werde, wird zeitnah kommentiert und erläutert. Im Idealfall finde ich mich so auch in komplexen neuen Situationen zurecht, ohne mir vorher die entsprechenden Kompetenzen angeeignet zu haben.
Im Englischen werden diese Objekte „wearables“ genannt, was mit „tragbar“ allerdings nur ungenügend übersetzt werden kann, weil auch „Mobiles“ tragbar sind. Im Deutschen machen wir keinen Unterschiede zwischen Lernwerkzeugen die wir am Körper tragen (im Englischen meist als „wearables“ bezeichnet) und jenen, die wir mit dem Körper, zum Beispiel den Händen tragen (im Englischen meist als „mobile“ bezeichnet). In Deutsch ist einfach alles tragbar.
Sprache beinflusst Denken
Es ist nicht überraschend, dass sich diese sprachliche Differenz auch auf das strukturierte Denken auswirkt. In einer grafischen Darstellung der Lernexpertin Jane Hart zum Beispiel, mit dem Titel: „How wearables fit into the learning ecosystem“ versucht diese darzustellen, welche unterschiedlichen Funktionen den entsprechenden Werkzeugen zukommen.
Aus Sicht der deutschen Sprachlogik macht das allerdings keinen Sinn. Man kann sich mit etwas Phantasie durchaus vorstellen, dass man beispielsweise auch eine tragbare (in beiden Sinnen des Wortes) Mütze als Sprachtrainer nutzen kann, die genauso programmiert werden müssen wie Sprach-Programme für Laptops. Sinnvoller scheint uns zu unterscheiden zwischen stationären, mobilen und eingepflanzten Lernwerkzeugen und diese in die zwei Gruppen Wissens- und Kompetenzvermittlung auf Vorrat und im Moment (just-in-time) aufzuteilen. Siehe folgende Grafik:
Lern-Implantate
Zwar dürften Chips, die man chirurgisch implantiert, um nachher eine fremde Sprache zu sprechen, noch längere Zeit eher im Science Fiction Bereich anzusiedeln sein, aber implantierte Chips, welche Arbeitern in Gefahrenzonen melden, wenn eine zu hohe Gaskonzentration in der Luft eine Verhaltensänderung erfordert, und diese – verbunden mit einem Leitsystem – dem Mitarbeitenden im gleichen Moment die Kompetenz vermitteln sich richtig zu verhalten, sind durchaus in näherer Zukunft denkbar.
Sicher ist, wir stehen diesbezüglich am Anfang einer Entwicklung – eine Kategorisierung, welche sich am heutigen Stand der Entwicklung orientiert, riskiert schon in zwei drei Jahren überholt zu sein.