Interaktiv-Lernen

Im Sprachenstreit um das Frühfranzösisch fehlt die intensive Diskussion um eine nationale Online Plattform für den virtuellen Kontakt und das Interaktiv-Lernen mit Menschen der andern Sprachregion.


Viele haben in der Diskussion den Fokus weg von „Früh oder Spät“ auf „Wie steigert man den Lernerfolg?“ verlegt. Denn Tatsache ist, dass immer mehr Diskussionen zwischen Menschen der drei grossen Sprachregionen in der Schweiz auf Englisch geführt werden, anstatt in einer der Landessprachen, weil die Sprachkompetenz für eine komplexe Unterhaltung fehlt.

Die zentrale Frage ist somit, wie man die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler  im Rahmen des Schulunterrichts  verbessern kann. Die Meinung der Expertinnen und Experten:  Eintauchen in die Sprache, „in der Sprache baden“, die Sprache praktisch anwenden, interaktiv-lernen.
Nicht sehr originell aber altbewährt ist deshalb der Sprachaufenthalt. In diese Richtung zielt auch der Kanton Nidwalden, in welchem mit einer Initiative dem Frühfranzösisch eine Ende bereitet werden soll. Sollte die Initiative angenommen werden, so Regierungsrat und Bildungsdirektor Res Schmid im Journal 21, werde man den Schüleraustausch mit der französischen Schweiz, der heute freiwillig durchgeführt werde, allgemein einführen.
Ob sich dieses Modell gesamtschweizerisch durchsetzen wird, ist allerdings mehr als fraglich. Die Betreuung von deutschweizer Schulkinder könnte für die Romands zur Vollbeschäftigung werden, wenn jeder Kanton auf dieses Modell setzt.

Online-Partnerschaften

Eine naheliegende, kostengünstige und umweltfreundliche Lösung dieses Problems sind interaktive Online-Partnerschaften mit Menschen der jeweils andern Sprachregion.
Ein überzeugendes Beispiel für diese Methode bieten Schüler der Sprachschule CNA in Liberdade (Brasilien) , welche ihre Englischkenntnisse verbessern,  indem sie sich online Chat mit alten Pensionären und Pensionärinnen der Windsor Park Retirement Community in Chicago (USA) austauschen.
Damit ist beiden gedient, denn regelmässige Online-Chats sind eine kostengünstige Alternative zu einem Sprachaufenthalt, der für viele der Schülerinnen und Schüler zu teuer wäre.

Gerade weil die Idee so simpel ist, erstaunt es, dass sie nicht öfter eingesetzt wird. Wenn in der Schweiz flächendeckend ein interaktiver sprachlicher Austausch zwischen den Landesregionen langfristig und nachhaltig erfolgreich sein soll, dann ist es kaum möglich diesen auf einer physischen Basis umzusetzen. Der finanzielle und logistische Aufwand wäre enorm. Der Aufbau einer virtuellen nationalen Begegnungsplattform, welche durch alle Kantone genutzt und den Lehrerinnen und Lehrern einen unkomplizierten Zugang für ihre Klasse ermöglichen würde, wäre zukunftsgerichtete und nachhaltige Politik.

Workshop-Angebot

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Quellen:
Tim Nudd (2014).
Anja Burri Tagesanzeiger 18.9.2014
Davide Scruzzi NZZ 27.8.2014

Autor
Markus Schärli
Über:
Experte für didaktische Unternehmenskommunikation. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Journalist (Zeitung, Radio, Fernsehen) als auch als Managing Director einer internationalen Firma in der Unternehmenskommunikation und Gründer des E-Learning Spezialisten rissip. Er ist Dozent für Unternehmenskommunikation an der Hochschule Luzern und Co-Autor des E-Books: „Personal erfolgreich und effizient schulen".
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