Flipped Classroom

Flipped Classroom: Lernen zuhause, Praxis in der Schule

Flipped Classroom: An der Hochschule Luzern – Technik und Architektur erarbeiten Studierende des Moduls „Unternehmenskommunikation“ theoretische Grundlagen von zuhause aus, für die Praxisübungen gehen sie an die Schule.

Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieur | Innovation, sehen im Modul Unternehmenskommunikation das Klassenzimmer selten von innen. Umso besser kennen sie sich mit verschiedenen virtuellen Räumen aus. Denn es ist nicht der Dozent, der vor den Studierenden steht und Folie um Folie weiterklickt – die Studierenden sitzen zuhause vor dem Bildschirm und bestimmen selber, wann und in welchem Tempo sie lernen. Das verlangt viel Eigenverantwortung und Selbstdisziplin, für Fragen steht der Modulleiter aber immer zur Verfügung, sei es per E-Mail oder an den wöchentlichen virtuellen Vorlesungen. An der Hochschule treffen sich die Studierenden, um die Praxisaufgabe umzusetzen.

Die Methode hat in den letzten Jahren auch einen englischen Namen erhalten: „Flipped Classroom“. Das umgekehrte Klassenzimmer. Weshalb umgekehrt? Früher lernte man im Schulzimmer und wendete das Wissen ausserhalb der Schule an. Mit dieser Methode ist es genau umgekehrt. Die Studierenden lernen die Theorie zuhause und setzen das Gelernte an der Schule in die Praxis um – indem Sie beispielsweise mit dem CEO der Schurter AG über Kommunikationsprobleme bei Fusionen diskutieren oder mit der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz das Career Speed Dating organisieren und durchführen.

Im Modul Unternehmenskommunikation werden verschiedene Kommunikationsmethoden eingesetzt. Ein webbasiertes Training, welches in Zusammenarbeit mit dem E-Learning Spezialisten rissip entwickelt wurde, vermittelt die theoretischen Grundlagen. Im Rahmen von Case Studies lösen die Studierenden die Kommunikationsprobleme der fiktiven Firma Holzzer (www.holzzer.com). Auf dem Stundenplan stehen zudem online Coachings im virtuellen Raum mit dem Dozierenden und natürlich Praxisaufgaben: eine davon ist die Organisation des Career Speed Dating vom 6. Mai 2014. Dieses bot Zentralschweizer Unternehmen eine unkomplizierte Möglichkeit, Studierende kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen.

Zehn Minuten hatten die Wirtschaftsingenieurstudierenden Zeit, um ihre Fach- und Sozialkompetenzen unter Beweis zu stellen. Die international tätigen Firmen hatten nicht nur Jobs, sondern auch Praktika und Bachelorarbeiten im Gepäck, die sie den Studierenden anboten. „Ich konnte wichtige Kontakte zu Unternehmen knüpfen“ so Student Maximilian Zimmermann. Was sich aus diesen Kontakten entwickelt, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Einige haben schon nach kurzer Zeit eine Jobzusage, bei andern dauert es etwas länger. So hat eines der teilnehmenden Unternehmen darauf hingewiesen, dass einer der Teilnehmer des letztjährigen Career Speed Datings demnächst ein Praktikum starten wird. Das Unternehmen gewinnt am Career Speed Dating einen ersten Eindruck und kann auf der Grundlage dieser ersten Begegnung den Kontakt mit interessanten Job-Kandidatinnen und Kandidaten ausbauen. „Eine sehr gute Plattform, um neue Mitarbeitende zu akquirieren“ so die Vertreter von Hilti Schweiz. Und für die Studierenden der Vorlesung Unternehmenskommunikation, eine spannende Plattform um das Gelernte anzuwenden.

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Autor
Markus Schärli
Über:
Experte für didaktische Unternehmenskommunikation. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Journalist (Zeitung, Radio, Fernsehen) als auch als Managing Director einer internationalen Firma in der Unternehmenskommunikation und Gründer des E-Learning Spezialisten rissip. Er ist Dozent für Unternehmenskommunikation an der Hochschule Luzern und Co-Autor des E-Books: „Personal erfolgreich und effizient schulen".
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